Sonntag, 9. September 2012

Zwei Wochen im Zeitraffer

Sonntag Abend: morgen geht es wieder zur Arbeit. Ich höre das Büro schon rufen. Trotzdem nutze ich noch die letzten paar Stunden, um meine Urlaubserinnerungen mit euch zu teilen.

Die ersten Urlaubstage waren geprägt von diversen Erledigungen. Als Notlösung habe ich mich jetzt für die Uni-B-Variante eingeschrieben. Dafür benötigte ich beglaubigte Kopien meines Bachelor-Zeugnisses und ein Passfoto für den Studentenausweis. Alles andere hatte ich schon oder noch parat. Doch allein die Sache mit den beglaubigten Kopien gestaltete sich schwieriger als ich dachte. Selbst dafür muss man sich heutzutage Termine beim Bürgeramt holen. Die nächsten freien Termine waren erst eine Woche später, wenn wir nicht mehr in Berlin sein wollten. Glücklicherweise ging es mit ein bisschen Selbstüberwindung und Nutzen eines Kontakts dann doch noch rechtzeitig. Mein Fotograf, zu dem ich sonst immer gehe, hatte natürlich auch zu. Deshalb zu einer Alternative gefahren: 1 Schuss und das Foto wurde genommen. Qualität ist mittelmäßig und ich sehe unglaublich alt erwachsen aus! Das liegt wohl daran, dass ich in 3 Wochen 24 werde *heul*


Nachdem wir am Donnerstag noch einmal ordnungsgemäß zur Probe gegangen sind und alles andere erledigt war, ging es am Freitag mit ein wenig Verspätung los nach Recklinghausen, um mein liebstes Cousinchen zu besuchen. Kurz vor der Ankunft gab es noch einen kleinen Adrenalinkick: bei einer restlichen Strecke von ca. 3km hatten wir noch genug Benzin im Tank, um 5km zu fahren. An sich nicht schlecht, aber wo ist die nächste Tankstelle, wenn wir vom Ziel weiter fahren wollen? Wir hatten mehr Glück als Verstand und mussten nur ca. 100m am Ziel vorbei fahren :)

Es erwartete uns ein liebevoll gedeckter Tisch und eine glückliche Cousine mit entspanntem Freund. So gab es erst ein leckeres gemeinsames Abendbrot, gefolgt von einem Spieleabend bis wir zufrieden und voller Vorfreude auf die nächsten Tage ins Bett fielen.

Der Samstag läutete ein, was die nächsten Tage prägte: laufen, laufen, laufen. Wir fuhren nach Essen und bummelten dort ein bisschen durch Einkaufsstraße und -zentrum. Dank meines Gewichtsverlusts sah ich mich gezwungen, nach einer neuen Hose Ausschau zu halten. Ich fand auch eine. Grün. Sie gefiel mir, aber ich zweifelte "Ich hab nicht die Beine dafür..." Mein Liebster machte mir Mut: "Das einzige, was dir dazu fehlt, ist das Selbstbewusstsein!" Okay, kann man ja mal anprobieren. Und schwupps - gekauft. Diese Hose ist auch gleichzeitig mein Look der Woche! Wenn es ab Mittwoch wieder weniger warm ist, werde ich sie gleich wieder tragen :)

Man könnte auch das wunderschöne Auto als Look der Woche betrachten...
Samstag Abend gingen wir in Bochum noch gemütlich Billard spielen, wobei am Ende die Partie mit 3:3 unentschieden für uns zwei Paare ausging. Sonntag stand zuerst ein ausgiebiges, wirklich leckeres Frühstück auf dem Plan: von 10:30 bis 14:00 Uhr saßen wir gemütlich draußen und haben es uns nebenbei immer wieder mal schmecken lassen. Anschließend ging es auf die Halde Hoheward, die aus Schüttungen verschiedener umliegender Zechen entstand und einen tollen Rundumblick über das Ruhrgebiet ermöglicht. Das Treppensteigen hat sich eindeutig gelohnt, auch wenn es teilweise schmerzlich war: Muskelkater war vorprogrammiert. Unser gemeinsames Wochenende ließen wir dann bei einem Film ausklingen. Für Montag bis Mittwoch stand nämlich Amsterdam auf dem Plan.


Bevor wir uns tatsächlich in Richtung Amsterdam aufmachten, musste ein Zwischenstopp in Bottrop eingeschoben werden. Dort sitzt nämlich der Mercedes-Tuner Brabus. Für mich kein Must, aber für meinen Liebsten unverzichtbar - und es lag wirklich super auf dem Weg. Als schauten wir uns ein paar übermäßig aufgemotzte, dennoch meist wirklich schöne Autos an und stiegen dann in unseren persönlichen grünen Flitzer, um Amsterdam zu besichtigen.

Nachdem wir uns über die Autobahn in Holland gequält hatten, wo man bei einem Maximum von 120 km/h mit gerade mal 1-2 km/h Unterschied aneinander vorbei fährt, erreichten wir unkompliziert unser Hotel. Wir hatten extra eines mit Parkhaus ausgewählt, weil man die Preise fürs Parken sonst gar nicht hätte bezahlen können. So waren es für 3 Tage parken insgesamt "nur" 60€!
Das Hotel war sehr öko-grün, das aber auf eine äußerst witzige und charmante Art und Weise. Hat uns wirklich gut gefallen. Nach einer kurzen Verschnaufpause, liefen wir los: durch den wunderschönen Vondelpark, vorbei am Hard Rock Café, über Brücken und diverse "Pleins" (also Plätze), durch die Einkaufsstraße und wieder zurück. Diese Stadt hat ein unglaubliches Flair. Aufgrund des tollen Wetters fühlten wir uns wie im Süden und genossen unseren wohlverdienten Burger im Irish Pub mit Blick auf den Rembrandt Plein. Anschließend ging es per pedes wieder zurück zum Hotel. Vor allem der Weg durch "unsere" Straße zog sich von Nummer 100 bis zu unserer über 500...


Tag 2 in Amsterdam: die Sonne küsste uns wach und so begaben wir uns zu Fuß in Richtung Frühstück. Im Hotel wollten wir nicht frühstücken, wir wollten gleich rauskommen. So führte der Weg schließlich zur Pancake Corner, in der es für mich einen Pancake mit Banane & Vanilleeis und für meinen Liebsten einen mit Käse gab. Lecker war's. Und sündig! Im Urlaub darf man das, schließlich wollten wir auch an diesem Tag die Stadt wieder zu Fuß erkunden. Zuvor gönnten wir uns aber eine Fahrt mit dem Boot durch die Grachten. Bei strahlend blauem Himmel sieht gleich alles doppelt so schön aus. Danach ging es geradewegs ins Apfelgeschäft und wir bestaunten diverse Geräte: welche, die wir doch selbst schon zu Hause haben und jene, die in der Sammlung eben noch fehlen :)
Aufgrund des tollen Wetters entschieden wir uns außerdem für den Besuch des Blumenmarkts und einen Spaziergang zum Hauptbahnhof (und natürlich alles wieder zurück!). Das Anne Frank Huis und die Heineken Experience mussten also bis zum letzten Tag warten...


...und so geschah es. Zum Frühstück gab es dieses Mal nur einen kleinen Happen: 1 Brötchen und eine Banane. Außerdem musste der Mega Hamster - wir tauften ihn Albert - noch gekauft werden. Verliebt hatten wir uns schon einen Tag vorher. Er ging uns einfach nicht aus dem Kopf. Albert ist nun ein Couch-Tier und guckt mir gerade über die Schulter. Mit dem Mini Frühstück im Magen ging es zunächst zu Heineken, da wir Karten für Anne Frank erst für 16 Uhr vorbestellen konnten, um nicht anstehen zu müssen. Die Heineken Experience war wirklich unterhaltsam und kurzweilig. Den Teil mit den Zutaten und dem Brauprozess konnten wir etwas schneller durchlaufen, da wir im März erst bei Guiness in Dublin zu Besuch waren. Die erste Bierkostprobe machte ich mit, traute mich aber nicht ehrlich auf die Frage der Bardame zu antworten "Und? Was schmeckt ihr?". Ich trinke nämlich keinen Alkohol, weil es mir schlicht und einfach nicht schmeckt.


Auch das Anne Frank Haus war wirklich toll gemacht. Vor vielen Jahren habe ich das Tagebuch gelesen und ein paar Dinge waren mir noch im Kopf. Doch auch, wenn man das Buch nicht gelesen hat, wird man ausreichend über die Hintergründe aufgeklärt und es gibt hier und da Auszüge aus dem Tagebuch an der Wand. Wie beklemmend das Gefühl in den Räumen ist, kann man nur erleben, wenn man selbst die steilen Treppen hinaufgestiegen und durch die dunklen Zimmer gegangen ist. Sollte auf jeden Fall auf der To-see-Liste stehen, wenn man Amsterdam besucht!


Amsterdam hat viel zu bieten: Fahrräder, wohin man schaut, wunderschöne alte Häuser, steile Treppen, romantische Grachten, belebte Plätze und nicht zuletzt sündige Leckereien (die wir größtenteils nicht probiert haben), wie zum Beispiel Waffeln mit Schokoladen-Überzug, Ben & Jerrys Läden, Burger aus dem Automaten, frische Pommes...
Für uns Deutsche ist auch die Sprache eine Reise Wert. Aufgrund der teilweise starken Ähnlichkeiten sind einige Schilder für uns wirklich witzig!

Insgesamt hatten wir wirklich eine schöne Zeit. Es muss nicht immer mit dem Flugzeug in die weite Ferne gehen. Wir haben viel gesehen, sind noch mehr gelaufen, einfach mal raus gekommen und mussten an nichts denken, was uns hier belastet.

4 Kommentare:

  1. 24 ist doch kein Alter, da fängt der Spaß des Lebens erst so richtig an.
    Ich finde deine Hose toll, passt zum Look der Woche.

    liebe Grüße
    Anita
    http://annyxxx.de

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  2. Also:
    grüne Hose - top!
    angeschnallter Hamster - top!
    Alle Fotos - wooooow!
    Mein Favorit ist das Sitzküssen :)

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  3. Hach Bottrop, meine Heimat. Man munkelt ja, dass Brabus angeblich einen vergoldeten Mercedes im Keller stehen hat.
    Hat dir das Ruhrgebiet gefallen? Ich lieb es ja abgöttisch.
    In Amsterdamm war ich nun auch schon zweimal und find die Stadt wirklich toll mit den ganzen Grachten.

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  4. ich dachte erst auch der Look der Woche wäre das Auto ;)
    Die Hose steht dir richtig gut, ich habe diese Knallfarben diesen Sommer bei Hosen öfter gesehen und bewundert, aber mir fehlte selbst dann doch der Mut dazu ;)

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