Dienstag, 26. Juni 2012

Mein kunterbuntes Wochenende

Uff, das hat aber lange gedauert... Über eine Woche ist seit dem letzten Eintrag vergangen. Das liegt hauptsächlich daran, dass wir ein langes Wochenende gemacht haben und weggefahren sind. Es ging mit den jüngsten Akkordeonschülern von Viv hier ganz in der Nähe an den Werbellinsee - und wir waren als Betreuer mit dabei. Schließlich sind hier jetzt Sommerferien. Dem Wetter merkt man es zwar nicht an, aber immerhin den Straßen morgens *jippie*

Am Donnerstag ging es los. Für mich war die Anreise zum Treffpunkt schon der erste Höhepunkt. Als Uhrzeit, wann wir auf dem P&R Parkplatz eintreffen sollten, stand 10 Uhr auf dem Zettel. Abends habe ich nochmal draufgeschaut "Abfahrt 10:30 Uhr". Alles klar! Das ist eine sehr humane Abreise-Zeit! Otto hat seine Kastration gut überstanden und deshalb durften die beiden am Donnerstag wieder draußen in ihre Villa. Für mich hieß das: Aufstehen um 8 Uhr, Kaninchenvilla säubern, mich fertig machen und dann mit meinem Auto  zum P&R Parkplatz. Das Auto wollte meine Mami nach Feierabend abholen, damit es dort nicht 4 Tage stehen muss. So war der Plan. Die Überlegung, ob ich nicht mit der Bahn fahren sollte, hat sich von selbst zerschlagen aufgrund des wirklich unangenehmen, regnerischen Wetters. Ich habe auch alles vom Timing her gut geschafft und war pünktlich fertig - obwohl das Stall-Säubern wegen des Ekelwetters länger gedauert hat.

Doch dann: die Suche nach dem Autoschlüssel, der Blick auf die Uhr, die erneute Suche in Taschen, auf Tischen, im Schlüsselkasten... Die Schlüsselsuche wurde immer hektischer. Verzweifelt schrieb ich meinem Schatz, ob er mir sagen könne, wo der Schlüssel ist. Natürlich keine Antwort - er saß zu der Zeit in der Vorlesung. Die Zeit rannte immer schneller und setzte zum Schlusssprint an. Wenn ich will, dass er merkt, dass es wichtig ist, muss ich ihn anrufen. "Weißt du, wo mein Autoschlüssel ist?" Nach ein paar Minuten hat sich meine Vermutung bestätigt: der Autoschlüssel ist in seiner Jackentasche, 61,3 km von mir entfernt. Der Ersatzschlüssel? Den hat meine Mami mitgenommen, um das Auto direkt nach der Arbeit einzusammeln. Es folgten der Blick auf die Uhr und der Griff zum Handy "Ich komme später, muss mit der Bahn kommen, die fährt in 5 Minuten..." Also schnappte ich mir meine sieben Sachen, rannte zur Bahn, entwertete für 2 Stationen meine ABC-Fahrkarte im Wert von 3 €, hüpfte in die S-Bahn und wartete und wartete und wartete. Sie fuhr einfach nicht los. Nochmal 2 Minuten verplämpert und deshalb natürlich nicht die Anschluss-U-Bahn bekommen - also nochmal warten... In der U-Bahn musste ich schnell meine Mami anrufen und ihr mein Leid klagen. Aus der U-Bahn raus und über die Straßen und den Parkplatz gerannt, um Punkt 10:30 Uhr in den Bus zu steigen. UFF!
(Anmerkung der Autorin: den Autoschlüssel hatte mein Liebster, weil wir am Abend vorher noch Heu und Streu für die Lieblinge gekauft haben, mit meinem Auto unterwegs waren und ich lieber Beifahrerin bin...)


An dieser Stelle kann ich passend zum Thema meinen fotografischen Beitrag für BIWYFI #24/12 im Reich von Nic anbringen.
Diese Woche fand ich das Thema monochrom vs. kunterbunt wirklich richtig anspruchsvoll. Auch während unseres Trips kam mir nicht das passende vor die Linse. Aber meine kleine Biene, mein Auto, rettet mich. Mit dem schönen Gelb bringen wir gemeinsam immer etwas Farbe in den grauen Straßenverkehr. Ganz besonders schön: wenn das knallgrüne Auto von meinem Schatz daneben, davor oder dahinter steht bzw. fährt...

Im Bus konnte ich durchatmen und wurde freudig begrüßt. Im Bus wurden die 33 Kids im Alter von 9-11 Jahren gefragt, ob sie denn alle Uhren dabei hätten, damit man sich später gut verabreden konnte. Es war schließlich einiges an Programm geplant. Die Kinder riefen überwiegend Nein, vereinzelt war ein schüchternes Ja zu hören. Auf die Ausweichfrage "Habt ihr Handys dabei?" (schließlich zeigt das auch die Uhrzeit an) ertönte ein lautes "JAAAAAA!". Hach schön, der 4 Tage etwas anderer Urlaub konnten beginnen...

Nachmittags stießen auch Anne und Felix und mein Schatz dazu und conAmici war fast vollständig vertreten. Da Anne und Felix wegen Annes Abiball nur eine Nacht bleiben konnten, verzichteten wir darauf, das gesamte instrumentalische Equipment mitzunehmen und beschränkten uns - back to the roots - auf unsere Melodikas und hatten einfach ein bisschen Spaß beim Spielen. Am Freitag hatten sich die grauen Wolken verzogen und wir konnten eine entspannte Bootstour über den halben Werbellinsee genießen und ein bisschen die Beine vom Steg baumeln lassen. Pünktlich um 20:45 Uhr lief der Fernseher zum Deutschland-Spiel gegen Griechenland. Es war wirklich spannend, zweite Halbzeit und stand gerade 2:1 als der Feueralarm losging. Also alles raus, was zwei Beine hat und auf dem Sammelpunkt treffen. Die Kinder beruhigen, die meinen Rauch zu riechen und den Wachschutz anrufen. Dieser kam auch recht bald, schaute auf das riesige Display der hochmodernen Anlage und bestätigt die Vermutung: FEHLALARM! Als wir wieder vor dem Fernseher saßen, stand es mittlerweile 4:1. Aber spannend war's bei uns auch :) Highlight am Samstag war ohne Zweifel das Lagerfeuer mit Stockbrot. Unglaublich, was die Kinder da zum Teil weggeputzt haben...


Wir hatten 4 wirklich schöne Tage mit Kindern, die von Tag zu Tag angenehmer wurden, Bauchtanz, Trommelkurs, Freundschaftsband-Knüpfereien, Spaß, Musik, wirklich gutem Essen für Jugendherbergen-Verhältnisse und einem Kilo mehr auf der Waage als Souvenir...

Montag, 18. Juni 2012

Ein tierisch toller Post

...heute gibt es tierische News.
Ich war schon die letzten Tage ganz nervös. Heute wurde unser kleiner Otto kastriert. Am liebsten hätte ich ihn gar nicht gehen lassen. Aber wir können auch nichts mit unzähligen Kaninchenbabys anfangen. Es gibt schon genügend ungewollte Kaninchen (-babys), die ihr Dasein als kostenloses Schlangenfutter (z.B. via ebay Kleinanzeigen) oder im Tierheim fristen müssen. Das möchte man keiner kleinen Schnuffelnase antun.

Heute früh beim Tschüss sagen...
A propos Tierheim. Letzte Woche Sonntag waren wir im Tierheim Berlin in Falkenberg. Dort war nämlich Tag der offenen Tür. Weil ich schon immer mal sehen wollte, wie es dort so ist und weil wir dort den netten Mädels vom Kaninchenschutz e.V. noch ein paar Fragen stellen wollten, haben wir uns auf den Weg gemacht.
Das Tierheim ist wirklich schön angelegt. Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass es dort recht trostlos nach Beton aussieht, wenn dort nicht gerade ein Fest ist und die vielen Stände und Menschen so viel Farbe ins Bild bringen. Zuerst waren wir natürlich bei den Wackelnasen. Traurig, was dort an Abgabegründen stand. Von der Heuallergie der Frau über Umzüge bis hin zu finanziellen Gründen oder dem Tod des Partnertiers war alles dabei. Es gibt auch Leute, die dann so feige sind, dass sie das Tier einfach vor dem Heim aussetzen. Unglaublich traurig! Leider haben wir auch nicht die Mittel den kleinen Rackern dort ein neues Zuhause bieten zu können, aber man behält das ganz sicher im Hinterkopf.
Anschließend waren wir bei den Katzen. Die hatten es auch wirklich schön, mit Innen- und Außenbereich. Dass die Leute alle nicht lesen können, hat mich ziemlich geärgert. An jeder Scheibe hingen gefühlte 20 Schilder mit der Aufschrift "Die Tiere bitte nicht anfassen - Ansteckungsgefahr" und trotzdem mussten die Leute ihre Finger zwischen sämtliche Gitter stecken. Unser weiterer Weg führte uns an einem Hufschmied, der das perfekte Geschenk für meine Mami zum Geburtstag bereit hielt: ein zu gravierendes Hufeisen. Das mussten wir unbedingt kaufen, denn wenn jemand für die Zukunft Glück braucht, dann wohl meine Mami! Danach führte uns der Weg zu Tieren, von denen ich wirklich nicht gedacht hätte, dass man sie im Tierheim findet. Fühlte sich ein wenig an, wie ein Mini-Zoo: Hühner, Mini-Esel, Schweine, Gänse, Affen, Leguane, Geckos... Alle Tiere mit eigener, trauriger Geschichte. Tiere, die keiner mehr haben konnte oder wollte. Oder Tiere, die vor schlimmerem bewahrt wurden. Man verlässt das Tierheim mit gemischten Gefühlen. Man sieht, dass alles liebevoll eingerichtet ist und sich sicherlich auch gut um sie gekümmert wird, trotzdem weiß man, dass das kein Zuhause für immer sein soll. Vielleicht rettet ja einer von uns oder euch als nächstes ein Tier aus dem Heim...


Wie kriege ich jetzt die Kurve zu heute? Gar nicht. Also ein abrupter Sprung zurück zum Anfang. Heute um 12 Uhr - so spät wie möglich - hat der Hasenpapa den Otto zum Tierarzt gebracht. Operationen werden dort zwischen den Sprechstunden durchgeführt. Von da an war ich in Gedanken voll und ganz bei meinem kleinen Schatz. Ab 16 Uhr würde sich die Tierarztpraxis melden. Oh mein Gott, 4 Stunden bibbern. Dann kurz nach drei die erlösende Nachricht: Otto ist wach, noch etwas wackelig auf den Beinchen, aber er hat alles gut überstanden. Gleich nach Feierabend haben wir uns auf den Weg gemacht, ihn abzuholen. Glücklicherweise hat er auch schon etwas gefressen und die Wunde sieht gut aus. Alle Angst also scheinbar umsonst - zum Glück. Jetzt kuschelt er mit Lilly und schläft seinen Rausch zuende aus. Aber auch Lilly hängt heute ziemlich in den Seilen. Temperaturen von über 30 Grad sind einfach nicht kaninchenfreundlich. Die nächsten zwei, drei Tage ist jetzt Krankenstation in meinem Zimmer und dann dürfen sie wieder hinaus. Hoffentlich nimmt Otto uns das alles nicht übel und verzeiht uns schnell...

Lilly beschützt und bewacht ihren Otto

Sonntag, 17. Juni 2012

Social Day 2012 - Helfende Hände und viele Eindrücke

Freitag, 15. Juni 2012: Social Day - Klappe die zweite...
Ein Social Day, was das ist? Ganz einfach: für einen Tag tauschen alle 500 Mitarbeiter für einen Tag ihren Schreibtisch gegen einen Platz für die Unterstützung eines gemeinnützigen Projekts ein. Über 40 gemeinnützige Organisationen und Verbände wie die SOS Kinderdörfer, die Berliner Tafel, der Tierschutzverein und die Sozialhelden konnten sich in diesem Jahr über unsere Unterstützung freuen. Nachdem ich im letzten Jahr gefühlte 2 Tonnen Unkraut im Tierpark gezupft hatte, sollte es dieses Mal ein anderes Projekt sein. Jeder darf sich aussuchen, wo er gern helfen möchte. Meine Wahl fiel dieses Jahr auf die Berliner Stadtmission. Dort wollten wir fünf Bürostuhlakrobaten den netten Damen bei der Spendensortierung unterstützend und mit ganzer Tatkraft unter die Arme greifen.

Treff war 8:30 Uhr im Zentrum am Hauptbahnhof. Nachdem wir pünktlich auf die Minute ankamen, wurden wir zunächst vom Projektverantwortlichen begrüßt. Er hat uns gleich noch ein bisschen über die Stadtmission erzählt. Die Daten & Fakten möchte ich gar nicht wiederkäuen. Das kann jeder, den es wirklich interessiert, auf den verlinkten Seiten selbstständig nachlesen... Was für mich neu war, dass sie auch Wohnungsauflösungen oder Umzüge machen. Natürlich kostet das auch Geld, aber man kann gleichzeitig etwas Gutes tun.

Das sind allein die "Lumpensäcke"
dieses einen Tages...
Mich haben besonders die Geschichten um die Menschen, denen dort geholfen wird, berührt. Dass die Menschen sich freiwillig aussuchen, auf der Straße zu leben, weil sie vor ihrem "alten Leben" auf der Flucht sind, weil die Frau gestorben ist, weil sie ihren Job verloren haben, oder, oder, oder. Ein Bewohner des "Übergangshauses" hat wohl ganz bitterlich geweint, weil er durch das Leben in einer Wohnung erneut den Verlust seiner Frau gesprührt hat und neu verarbeiten musste... Im Übergangshaus leben überwiegend Personen, die straffällig waren und nach 10-15 Jahren Gefängnis wieder resozialisiert werden sollen. Stellt euch vor, was sich in 15 Jahren in einer Stadt wie Berlin verändert. Da kann man eigentlich nur überfordert sein. Außerdem hat man auch kein soziales Umfeld und das, was vielleicht noch übrig ist, ist meist jenes, in das die ehemaligen Inhaftierten nicht zurück sollen. 3-6 Monate leben sie in diesem Haus und werden dabei eng betreut. Sie müssen das eigenständige Leben erst wieder neu erlernen. Vielen ist wohl der Hartz-IV-Antrag so eine große Hürde. Nicht in erster Linie, weil sie nicht verstehen, wonach gefragt wird, sondern weil sie sich so nackig machen müssen. Für all solche Aufgaben gibt es fleißige Helferlein. Bei der Berliner Stadtmission ca. 700 Angestellte und ca. 600 ehrenamtliche. Traurig war auch die Geschichte eines Obdachlosen aus dem Grunewald, der dort im letzten Winter verstorben ist. Er hatte eigentlich schon Kontakt zum Sozialarbeiter der Stadtmission aufgenommen und sich überwunden, in eine Übergangswohnung zu ziehen. Doch sobald jemand sesshaft wird, flattern alte Rechnungen und andere unangenehme Briefe herein. Wenn man diese ignoriert, so wie es der besagte Wohnungslose tat, kann es schnell passieren, dass die Polizei wegen verhältnismäßig geringen Außenständen bei der BVG die Wohnungstür gewaltsam öffnet und einen in Untersuchungshaft bringt. Folglich gab der Mann auf und ging zurück in den Grunewald auf die Straße und überlebte den Winter nicht...

95 % der Wohnungslosen sind Alkoholkrank. Das haben wir uns alle schon gedacht. Aber die Zahl dann zu hören, ist wirklich erschreckend. Außerdem leidet etwa die Hälfte unter psychischen Erkrankungen. Weil es auch Alkoholiker gibt, die psychisch gar nicht so weit sind, einen Entzug durchzustehen, gibt es auch einen Wohnbereich für "nasse Alkoholiker". Ihnen wird unter dosierter Alkoholzuteilung beigebracht, wie ein normales Leben funktioniert. Es wird mit den Leuten geredet, etwas unternommen und ihnen gezeigt, dass eben nicht alles davon abhängt, wie man an die nächsten Euros kommt, um den nächsten Stoff zu besorgen.

Ein paar Fundstücke und Eindrücke...

Nach der Begrüßung, den ersten Facts und Stories sind wir dann in den Keller des "Übergangshauses" gegangen. Dort gibt es einen Empfangsbereich und wohl auch Polizeischutz, wenn ich das richtig verstanden habe. Nicht jeder, gerade diejenigen aus der Vergangenheit der Ex-Inhaftierten, darf dort ohne Weiteres ein- und ausgehen. Wir durften deshalb auch nur auf direktem Weg in den Fahrstuhl und den Keller. Dort angekommen warteten zwei Räume mit riesig großen Säcken voller Kleidung auf die Damen der Kleidersortierung und natürlich uns. Ran ans Werk, keine Zeit verlieren: die Klamotten aus den Säcken und Tüten nehmen, in die Taschen fassen, ob es da noch Geld gibt, das in die Spendenkasse kommt, oder Müll, der weg muss und blitzschnell entscheiden, in welchen der Säcke das entsprechende Stück gehört. Frühling, Sommer, Herbst und Winter - wie oft habe ich das heute gesagt. In der Reihenfolge standen die Säcke. Außerdem gab es welche für Unterwäsche, Socken, Decken, Handtücher, Bettzeug, einen Berg voller Sachen, die noch Second Hand verkauft werden können, eine Kiste mit Neuware und die Kategorie "Lumpen". Die Lumpensäcke werden weiter verkauft und zu fairen Konditionen - so sagte man uns - in Ländern verwertet, wo es den Menschen noch schlechter geht als hier, wo der Schuster aus den Schuhen für angemessenes Geld noch etwas retten kann. Die Arbeit ist körperlich echt anstrengend, dieses ständige Bücken und Heben der vollen Säcke. Als Büromensch ist man diese Bewegungen einfach nicht gewöhnt!
Lustig war, dass die Männer deutlich größere Schwierigkeiten mit der Zuordnung zu den Jahreszeiten hatten als wir Mädels. Nach und nach entwickelt man ein System und mit jedem Sack, den wir aus dem "Sortierraum" in der Raum der fertig befüllten und beschrifteten Säcke tragen konnten, wurde die Arbeit etwas leichter. Ein paar merkwürdige Dinge waren schon dabei, z.B. undefinierbare Stoffstücke, Blusen und Pullover, die gefühlte 100 Jahre alt waren oder Lebensmittel (was bitte haben die in einer Kleiderspende zu suchen?). Beim Sortieren merkt man erstmal, wie gut es einem geht. Bei dem Gedanken "ist nicht schön, aber für die Straße noch super geeignet" freut man sich, dass man in einen Laden gehen und Klamotten aussuchen kann, die einem gefallen und passen.


Es ist beeindruckend, was die drei Damen (zum Teil selbst schwer krank) und ihre zwei jungen männlichen Unterstützer dort jede Woche leisten. Jeden Mittwoch schuften sie dort im dunklen Keller. Ich ziehe meinen Hut vor allen ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitern der Berliner Stadtmission und bedanke mich für den herzlichen Empfang und die vielen Einblicke in eine Welt, die man sonst nur am Rande wahrnimmt.


Im Anschluss an den Social Day gab es das Sommerfest in unserer Lounge/Kantine, dem Innenhof und dem beinahe fertig umgebauten Foyer. Meine Lieblingspraktikantin sagte treffend "Das ist ja wie auf'm Rummel hier". Ein bisschen war es wirklich so. Ein Gewusel aus glücklichen Leuten und Kindern, Gute-Laune-Musik, Fußballübertragung, Grillfleisch, Maiskolben, Halumi, Hot Dogs, Softeis, Crêpes, Erdbeerbowle, Weiße, Bier, Softdrinks... eben alles, was das Herz begehrt. Bei einem spaßigen Abend in lockerer Familien-Fest-Atmosphäre ließen wir den Tag Revue passieren, tauschten uns über unsere Erfahrungen in den einzelnen Projekten aus und genossen den schönen Abend.


Donnerstag, 14. Juni 2012

Schwarz auf Weiß: Das Bangen beginnt...

Es ist geschafft! Die Bewerbungen für den Master sind verschickt.

Zwei Stück habe ich zwar nur versendet, eine Ich-will-nur-das-machen- und eine Das-ist-der-Notfallplan-Variante, aber das war schon genug Aufwand.
Beworben habe ich mich für beides schon im letzten Jahr. Doch da kam das Jobangebot für die Elternzeitvertretung dazwischen. Das konnte ich mir nicht entgehen lassen, also habe ich noch ein weiteres Jahr zwischen Bachelor und Master geschoben und sammle momentan noch fleißig Berufserfahrung...

Nachdem ich nun also für den Ich-will-nur-das-machen-Studiengang meine Bewerbungsunterlagen zusammen gesucht und die Online-Bewerbung ausgefüllt hatte, habe ich mich gewagt, zu googeln, wieviele Bewerber es im letzten Jahr gab: 557 Bewerbungen für 40 Plätze. Nachdem ich meiner Mami diese Zahlen mitteilte, sagte sie nur "Oh Scheiße, vielleicht solltest du dich doch bei der Das-ist-der-Notfallplan-Uni bewerben". Alles klar, bin ich doch schon dabei. Nun habe ich zwei dicke Umschläge fertig, gefühlte 217.366 Mal geschaut, ob auch alles richtig ausgefüllt ist und alle Unterlagen vollständig sind.

Es ist nämlich wirklich nicht einfach: Auf allen Seiten findet man unterschiedliche Infos. Aussagen wie "Berufserfahrung wird nicht berücksichtigt" stehen Sätzen wie "Reichen Sie Nachweise über Berufserfahrung ein, das kann Ihnen einen Vorteil verschaffen" gegenüber. So what?! Also rein mit den Arbeitszeugnissen. Das absolute Highlight war bei beiden Bewerbungen der letzte Punkt der Liste, welche Unterlagen einzureichen sind:

Benötigte Unterlagen gemäß Zugangs- und Zulassungsordnung des Studiengangs.

Herrlich! Also suchte ich mir schließlich aus allen möglichen PDFs und Listen zusammen, was es so einzureichen gibt.

Jetzt liegt es erstmal in den Händen der Post...

Bis 17. Juli geht noch die Bewerbungsfrist und danach dauert es nochmal 4-6 Wochen, bis es die ersten Nachrichten gibt. Da ich davon ausgehe, dass es auf jeden Fall für den Ich-will-nur-das-machen-Studiengang in der ersten Runde nicht klappt, werde ich noch länger zittern müssen, ob es im Nachrückverfahren klappt. Ich bin doch so ungeduldig. Ich kann Dinge lange vor mir herschieben oder mich ewig nicht entscheiden... Aber WENN ich mich dann entschieden habe, dann muss es schnell gehen. Dann kann ich nicht mehr warten. So ist es hier auch. Solange die Bewerbung noch auf meinem Schreibtisch liegt, kann ich abwarten. Wenn sie allerdings in den Hochschulen auf den Schreibtischen liegt, muss ich am besten am nächsten Tag Bescheid wissen...

Ich werde euch auf dem Laufenden halten, aber nicht jedes Mal berichten, wenn ich meinen Online-Status abrufe, sonst gibt es hier Posts im 5-Minuten-Takt!


Schwarz auf weiß heißt es bei den Bewerbungen, schwarz vs. weiß heißt es diese Woche bei Nic. Sofort ist mir dabei mein geliebtes Akkordeon eingefallen. Doch einfach nur die schwarzen und weißen Tasten zu fotografieren erschien mir dann zu banal. Daher habe ich mir meine beiden Instrumente vorgeknöpft:


Das weiße Instrument habe ich zu Weihnachten 1999 bekommen. Da war ich wohl gemerkt gerade erst 11 Jahre alt. Ich bin immer noch unendlich dankbar, dass meine Eltern und Großeltern so viel Geld in mein Hobby und mich investiert haben. Bis Januar dieses Jahres habe ich darauf gespielt (12 Jahre). Im Januar wurde es durch das schwarze abgelöst, welches ich liebevoll Sir Nelly nenne. Nun habe ich zwei, ein schwarzes und ein weißes, jeweils mit schwarzen und weißen Tasten. Eines mit schwarzen und eines mit weißen Bassknöpfen. Viel mehr schwarz vs. weiß geht wohl kaum :)

Freitag, 8. Juni 2012

BIWYFI 22/12 & FFF

Ein wunderschöner Blogtitel, nicht wahr? Abkürzungen sind einfach voll im Trend... und das kann ich auch... Aber was soll man schreiben, wenn man gleich zwei Beiträge in einem präsentieren möchte? Heute seht ihr gebündelt meine fotografischen Ergebnisse zur ersten Aufgabe des Gegensätze-Monats bei Beauty Is Where You Find It & meine bebilderten Antworten auf den Frage-Foto-Freitag...


Zum Thema winzig klein vs. riesig groß ist mir zugegebenermaßen lange nichts eingefallen. Ich dachte daran, zum Alexanderplatz zu fahren und den geliebten Fernsehturm in Szene zu setzen. Doch die übernatürliche Verbindung zu Viv hat es einfach schon hinübergebeamt. Bilder von unseren winzigen Hasis habe ich schon einige gezeigt und so mini sind sie inzwischen auch nicht mehr... Doch gestern Abend kam mir die Idee. Wir haben einen rotnasigen Winzling, der äußerst fotogen ist. I proudly present: Teddy! Er hat eine besondere Bedeutung für uns als Paar, weil er ganz zu Beginn für meinen Liebsten als Sprachrohr diente. "Der Teddy mag dich". Ein kleiner Teddy mit riesengroßer Bedeutung!




Zu den heutigen Freitagsfotofragen:

1.) Eins deiner Lieblingswörter?

BERLIN - das ist eines meiner Lieblingswörter. Ganz klar! Für mich die schönste Stadt, der Welt. Berlin ist die Stadt, in der ich geboren und groß geworden. Hier möchte ich auch alt werden. Berlin ist Leben und Berlin ist zu Hause. Egal, wo ich bin, wenn ich irgendwo Berlin lese, bin ich glücklich...


2.) Neu in deinem Leben?

Die schon mehrfach erwähnten Zwerge Lilly und Otto sind noch recht neu in meinem Leben. Seit gerade einmal anderthalb Monaten sind sie da, aber sie haben inzwischen einen riesengroßen Platz in meinem Herzen ergattert. Meine neuen Glücklichmacher...


3.) Was kannst du selbst kaum glauben?

Ich kann kaum glauben, dass wir mittlerweile schon seit fast viereinhalb Jahren ein Paar sind. Danke! Ich liebe dich...


4.) Dein Motto für diesen Samstagabend?

OLEEEE! Auch ich werde Fußball gucken und unsere Nationalmannschaft anfeuern. Heute früh fanden wir alle im Büro (mehr als 500 Leute) ein kleines Tütchen mit den nötigen Fanatikeln gebrandet von unserem Arbeitgeber. Unter anderem mit dabei: 2 Lollis mit dem passenden Aufdruck auf der Verpackung: "Das Runde muss ins Eckige!"

5.) Was wirst du am Wochenende endlich tun?

Morgen werde ich erstmal mit meiner Mami schlemmen gehen und ein Schoko-Fondue bei Hängen Dazs genießen. Danach werde ich endlich meine Unibewerbungen abschicken. Zusammengesucht habe ich schon alles. Muss nur noch final kontrolliert und eingetütet werden...

Damit wünsche ich allen ein wunderschönes Wochenende!

Donnerstag, 7. Juni 2012

Der Gute-Laune-Post

Guuuuuuten Morgen :)

Normalerweise bin ich kein Mensch, der morgens schon voll Energie ist und gute Laune versprüht. Ich liebe mein Bett und ich brauche meinen Schlaf. Schon als Baby habe ich so lange geschlafen, dass meine Mami erstmal morgens ans Bett kommen musste, um sich zu versichern, dass ich noch lebe.

Tadaaa - ich lebe noch!

Heute Morgen hat einfach alles gestimmt. Die Restmüdigkeit vom Wochenende ist scheinbar überstanden und so habe ich mich beim Klingeln des Weckers nicht wie tot gefühlt - ganz im Gegensatz zu gestern. Gefreut habe ich mich zwar auch nicht, aber was morgens einfach wunderbar ist, ist das Kuscheln. Kennt ihr das? Morgens ist es immer viel gemütlicher als abends. Nicht, dass es abends nicht schön wäre. Aber da findet man nicht so schnell die perfekte Position wie morgens...

Nachdem ich mich heute früh um mich selbst gekümmert habe, stand die Raubtierfütterung auf dem Plan: frisches Wasser, ein Nachschub an Heu und natürlich Grüüüüünfutter.
Hier ein Foto von den 2 Glücklichmachern (der erste Glücklichmacher war schon auf dem Weg zur Uni bevor ich ihn nur ansatzweise hätte fotografieren können)...

Einfach zu Lilly und Otto, wenn man glücklich sein will...

Passend dazu scheint heute die Sonne. Und so setzte ich mich in mein abendsonnengelbes Auto und machte mich auf den Weg ins Büro. Selbst der eine #!$@*%!! konnte mir nicht die Laune verderben. Er musste sich natürlich grundlos in meinen Sicherheitsabstand quetschen, der garantiert keine Lücke für seinen großen Stern gewesen ist. Ein kurzes Hupen gepaart mit einem kleinen Schimpfwort und die gute Laune war wieder da. Richtig gut wurde sie in dem Moment, als ich einige Kilometer später von meiner endenden Spur auf die daneben wechseln musste und ER mich reinlassen musste :) Im Übrigen hat meine Mami früher auch häufiger im Auto geflucht, hab ich wohl geerbt. Als ich so im Kindergartenalter war, sagte sie dann meistens "Penner". Irgendwann habe ich auch mal "Penner" gesagt und sie meinte "Du weißt doch gar nicht, was das ist..." Klein-Saro antwortete schlau: "Doch, das ist jemand, der nicht Auto fahren kann!"

Ich hoffe, ich konnte ein bisschen meiner guten Laune teilen und verbreiten. Habt alle einen angenehmen Tag. Wenn bei mir alles heute so weiterläuft, wird es ein wunderbarer Tag. Heute Abend treffen wir uns mit meiner Cousine plus Anhang. Wir sehen uns viel zu selten, weil sie viel zu weit weg wohnt... Danach geht's direkt zur conAmici-Probe. Hach... Ich freu' mich!

Montag, 4. Juni 2012

Gitarre, Schlagzeug, Bass - ein Abend mit die ärzte

02. Juni 2012: auf diesen Tag habe ich seit einer gefühlten Ewigkeit gewartet. Seit 2008 gab es kein Konzert von die ärzte mehr für mich. Es wurde also allerhöchste Zeit!

Die Vorfreude steigt mit jedem Schritt...

Der gestrige Tag begann bescheiden: ich war müde, genervt und mir war schlecht. Das Wetter war so lala. An sich der perfekte Tag, um sich ins Bett zu verkriechen und dort auch bis zum nächsten Morgen zu bleiben. Gegen 17 Uhr habe ich mich dennoch aus meinen kuscheligen 1,60 x 2,00 Meter gewagt. Um 17:30 Uhr bekam ich ein Bild von der noch fast leeren Wuhlheide per Whatsapp von einer Freundin zugeschickt. Damit verbunden war die Frage, ob wir auch schon dort seien. Waren wir nicht. Also bat ich, uns ein Plätzchen zu reservieren und versprach als Dankeschön ein paar Süßigkeiten mitzubringen.

Schließlich machten wir uns auf den Weg, parkten wo wir immer parken und machten uns auf den Fußmarsch durch die Wuhlheide, vorbei an der langen Schlange zu dem Eingang, den wir immer nutzen. Ging auch recht schnell und wir waren drin. Scheinbar versuchten zu viele Leute via Whatsapp zu kommunizieren, also mussten wir auf SMS switchen. Leider war auch das innerhalb der Wuhlheide kein gutes Kommunikationsmittel mehr, anrufen konnte ich auch niemanden. Gut, dass wir uns die Lage unser freigehaltenen Plätze schon vorher beschreiben lassen haben.

Der Weg war nicht zu verfehlen

Kaum hatten wir uns hingesetzt, betrat Herr B. höchstpersönlich die Bühne, um die Vorband K.I.Z. anzukündigen. Dazu sollte das Publikum in Village People-Manier den Namen der Band tanzen. "K" - "I" - "Z" - "K" - "I" - "Z" - "K" - "Z" - "I"... und schon ging es los mit den ersten (für meinen Geschmack viel zu lauten) Takten Musik. Mein Ding war es nicht. Die Ansagen waren ganz witzig, aber die Texte der Songs habe ich nahezu gar nicht verstanden. Dank der Ansagen wusste ich immerhin, dass es mal um Klopapier, mal um das Leben als Bonze und mal um gigantische Geschlechtsorgane gehen sollte. Das einzige, was ich hier wirklich verstanden habe, waren die unglaublich niveauvollen Zeilen "Du willst ein Liebeslied, du kriegst mein Riesenglied, ein Lied wie vom Schmied..." mit der Melodie vom "Liebeslied" der Absoluten Beginner. Ich war nicht traurig, als sie die Nachband die ärzte ankündigten. K.I.Z. waren OK, aber da haben mir in den vergangenen Jahren die Village People, Fettes Brot oder die Beatsteaks dann doch besser gefallen.

Kurz machten wir uns auf den obligatorischen Weg zum Merchandise-Stand, um ein BERLIN-T-Shirt für meine bessere Hälfte zu erwerben und den Voucher für die USB-Kassette. 20 EUR dafür, das persönlich besuchte Konzert im MP3-Format mit nach Hause zu nehmen, direkt nach dem Konzert. Die Zugaben gab es heute zum Download. Perfekt! So muss man sich die Ansagen der drei Herren nicht merken und kann das ein oder andere Highlight nochmal anhören und hier mit euch teilen. Auch das Gänsehautfeeling während des Intros lässt sich nun stets nacherleben.

Die USB-Kassette

Hier nun ein paar sprachliche Highlights:

Bereits nach den ersten 3 Songs, während der ersten Ansage, meinte eine junge Dame, den Herren auf der Bühne ihre Brüste entgegenzustrecken (um später dafür einen Drumstick zu bekommen...). Hierzu Farins Kommentar: 
Nicht dass ick jetz auf irgendwat hinaus will, wenn ich euch diese Information weitergebe:
Bela hat ungefähr 6.000 Sticks da!

Farin: Laolas machen wa später, oder? Is noch n bisschen hell für Laola. Ihr schämt euch doch bestimmt voreinander.

Farin setzt an zur Laola... Heeeey!
Farin: Dit muss viel schnella jehn, Leute. Dit muss VIEL schnella jehn! Was'n dit für 'ne Larmarsch-Laola?
Rod: Nich zu schnell, nich zu schnell... Ich kann gar nich so schnell gucken.
Farin: Guck ma, jetz geben se Gas.
Rod: Ein bisschen langsamer vielleicht. Ein bisschen langsamer!
Farin: Noch schneller! Quasi gleichzeitig! Oh ja. Gut, gut, gut, gut. Tolles Tempo jetzt!
Bela: Ich will hier mal vermitteln: der Mann, der IMMER alles schneller will. Ick kann dit bezeugen.
Farin: Nich allet.
Bela: Sex mit ihm ist Sekundensache... Und der Mann, der es gern langsam hat.

Der Beginn von "Deine Schuld", Farin mit Gitarreneffekt.
Farin: Ick hab halt 'n Tremolo-Komplex. Früher konnt' ick mir keins leisten. Jetzt hab ick mehr Tremolo als ALLE ANDEREN.

Farin: Zeit für meine fantastische Bühnenshow. Ich geh jetzt da rüber und es wäre total nett, wenn ihr mich mit einer Zeitlupen-Laola rüber begleiten könntet. Und bitte!
Bela: Wenn jede Laola von dir n eigenen Wikipedia-Eintrag kriegt - armet Wikipedia!

Farin: Ihr seid schon irgendwie total gut drauf, oder? ...OH! Sie ist nicht gut drauf. Ist dir kalt? Wenn du rauchst, wird dir nicht wärmer. Denkt man nur, weil die Zigarettenspitze so warm ist. Steht ungefähr so beim Ärzte-Konzert [macht sie nach, versteinert & mit Zigarette in der Hand, alles buht] Nee! Ey, is OK. Ick steh ja ooch so ähnlich uffa Bühne. Ick kann ihr jetzt nicht wirklich 'n Vorwurf machen. Ihr flippt aus, aber ick seh aus als wär ick schon lange tot. Wenn der rechte Arm nicht noch n bisschen zucken würde...

Textänderung bei "Lasse reden": Hast du gehört und sag mal wusstest du schon, nämlich, du verdienst dein Geld durch Prostitution. Du sollst ja meistens vor der Wuhlheide steh'n, der Kollege von Rodrigo hat dich neulich gesehen!

Bela: Ihr jubelt nur, weil ich hier 'n Stock in der Hand hab, oder? Hört ihr mir zu? Wollt ihr diesen Stock? Wollt ihr auch die traurige Geschichte zu diesem Stock? Nein? Ernsthaft nein? Dieser Stock ist ein Stück Regenwald. Ja, damit ich ihn hier in die Menge werfen kann, muss sehr viel Regenwald sterben. Aber euch ist das ja egal.
Farin: Die gute Nachricht ist, so kommt ein kleines bisschen Amazonas in die schöne Stadt Berlin!

Rod: Wo kommt 'n die Stimme her?
Farin: Ick weeß ooch nich, wo die Stimme herkommt.
Bela (die Stimme): Es ist Gottes Stimme.
Farin: Ah! Gott, hast du dich denn heute Morgen rasiert?
Gott: Ick hab mir nich nur rasiert, Alter. Ick will jetz ooch ma offenbarn, dass ick Berlina bin!
Farin: Ahhhhhh.
Gott: Und ick muss ma eene Sache loswerden hier, ja: Berlin, dit is mein Himmel. Da darf nich jeda rin. Darum solln alle andern sündijen, damit nur die Juten hier in Berlin sein könn. 

Die ersten Töne von "Kopfüber in die Hölle" erklingen...
Farin: Ick muss gleich dazu sagen, wir ham dit Lied heute beim Soundcheck auf ärzte-Art geprobt...
Bela: Wie fängt's an - wie hört's auf. Wat dazwischen is, keine Ahnung. Anfang und Ende könnten gut sein.

Farin: Ihr wisst, dass ick dit wirklich hasse, euch irgendwelche Vorschläge zu machen. Aber beim nächsten Lied ist eine amtliche Wall of Death durchaus - wie soll ick sagen - angenehm!
Bela: Hey, hier wissen wirklich alle, dass du es hasst, Vorschläge zu machen.
Farin: Ja, ick hasse dit extrem. Befehle hingegen is ne andere Sache...

Witzig fand auch die Fotos, die bei 1/2 Lovesong auf der Leinwand gezeigt wurden. Getreu dem Motto "Soll es das gewesen sein - fällt uns denn keine Lösung ein?" gab es Bilder von diversen Paaren als Untermalung. Zu sehen waren unter anderem: Angelina Jolie & Brad Pitt, Dick & Doof, Barbie & Ken, die zwei Alten von der Muppetshow, Ketchup & Majo... Das ist genau mein Humor! Ebenso wie Rod dem Publikum abgewandt auf einem Sofa sitzt, während sich Farin und Bela bei "Zu Spät" ihren gewohnten, improvisierten Schlagabtausch liefern. Göttlich. Herrlich. Lustig. Ein weiteres Entertainment-Highlight war die Zeitlupen-Laola. Unglaublich, wie das Publikum mitmacht. In der Wuhlheide sieht das einfach ganz bezaubernd aus.

Die Sonne war auf unserer Seite
Das Konzert war wirklich wunderbar. Wie immer bisher hat der Himmel sich pünktlich zum Konzert verfreundlicht und die Abendsonne hat uns in die langsam einsetzende Dunkelheit begleitet. Von 20 bis kurz vor 23 Uhr gab es allerfeinsten Rock präsentiert vom einzigen Gott: BELAFARINROD! Sogar der Song, mit dem für mich im Jahr 2000 alles anfing, wurde zum besten gegeben. Für Westerland war scheinbar keine Zeit, deshalb hat Farin es wohl alibimäßig kurz angestimmt und vom Publikum erhofft, dass es das vollständig zuende singt. Aber doch nicht ohne Gitarre, Schlagzeug & Bass, mein Herr! Ansonsten hat nichts gefehlt. Es war laut, schnell und hat gerockt. So wie in allen anderen Jahren auch. Was mir fehlt, ist ein Becher. Da wir so spät da waren, hatte ich keine Zeit, mich bei den Getränken anzustellen. Man darf doch nichts verpassen. Da ich kein Bier trinke und aus den Rucksäcken der mobilen Bierverkäufer nichts anderes herauskommt, ging ich ohne nach Hause. Während ich den Bericht über das gestrige Konzert schreibe, werden meine Mutti und meine Tante und mein Onkel gerockt. Sie haben den Auftrag, mir noch einen Becher mitzubringen (und vielleicht auch noch ein T-Shirt). 

Wie immer hat sich jeder Euro und jede Minute gelohnt. Gut, dass ich hingegangen bin. So wurde aus einem scheinbar verkorksten Samstag ein ganz besonderer. Kaum war der rote Samtvorhang hochgezogen, ging es mir gut und mit den ersten Tönen der Musik war ich einfach nur glücklich. Ich hoffe, meine Befürchtungen, dass es die die ärzte nach dieser Tour nicht mehr gibt, werden sich nicht bewahrheiten. Entgegen ihrer Behauptungen im Song "ZeiDverschwÄndung"gibt es nichts Besseres zu tun als die die ärzte zu hör'n und doch, man kann sein Leben lang nur auf eine Bänd stehen.
Selbstverständlich gibt es auch andere gute, deutsch gesungene Musik, trotzdem bleiben sie für mich die beste Band der Welt! Danke Bela, danke Farin, danke Rod - es war wieder einmal ein Fest und ich werde immer wieder kommen...


Samstag, 2. Juni 2012

Manchmal ist einfach doof...

... und ausgerechnet heute ist "manchmal":
Ich bin müde, genervt und mir ist schlecht.

Nachher geht's zum Konzert der besten Band der Welt (für alle, die es nicht wissen: die ärzte). Gestern bin ich an der Wuhlheide vorbei gefahren und habe die Fans hinpilgern sehen. Da war die Vorfreude riesig. Jetzt ist sie aufgrund des dämlichen Tages geschmälert. Wenn ich nicht das doofe Gefühl hätte, dass es ihre letzte Tour ist, würde ich vielleicht sogar nicht hingehen. So schlecht geht's mir heute...

Der Konzertbericht folgt, es wird sicher ganz groß - trotz allem!